Prunk und Glanz. Ein Königreich, das zeigen wollte, dass es zu den Großen Europas zählt. Heute ist es bei den Meisten wohl vergessen… Wir besuchen den weitläufigen Palast von Caserta, etwas außerhalb von Neapel. Ein gewaltiger Klotz, der graue Himmel an diesem Samstag unterstreicht gekonnt diesen Eindruck.



Nachdem wir die imposante Treppe hinauf in die Säle des Palastes emporgestiegen sind, wandelt sich das Bild: Welche Pracht! Wir staunen über langen Flure, Kunstwerke, filigrane wie mächtige Kronleuchter, verspielte Deckenmalereien, die reichen Bibliotheken. Atemberaubend.
Dass einst auch George Lucas für seine erste Episode der Star Wars Saga diese Räume für den Königspalast des Planeten Naboo hernahm, erfreut mich auf spitzbübisch-kindliche Weise. Ich wandle durch eine andere Art von Star Wars Land.






Caserta beeindruckt. Völlig bei Seite wischen kann ich den Gedanken jedoch nicht, wie viel Reichtum hier zur Schau gestellt wurde – und wie ging es einst den Untertanen des Königreich Neapels? Wie weit hat sich die Welt gewandelt, wenn Superreiche heute mit Milliarden spielen und von eigenen Reichen auf Mond und Mars und darüberhinaus träumen? So viel Pracht macht mich melancholisch.










Wir spazieren noch ein Stück durch die Gärten. Es nieselt leicht und nach einer Woche Urlaub merken wir die Beine. Tief hängen die Wolken und die Gärten wollen nicht den selben Zauber verströmen, wie es zum Beispiel Versailles so verblüffend beherrscht.
So gehen wir durch ein Seitentor hinaus in den kleinen Ort Caserta, trinken Aperitifs in einer Bier und genießen die kleinen Snacks, die dazu hier gereicht werden, und nehmen schließlich die Bahn zurück für einen letzten Abend im herrlich-verrückten Neapel…
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