Es ist heiß. Die Sonne brennt vom Himmel herab. Wellen rollen an den weiß-goldenen Strand. Der Blick wandert über das blaustrahlende Meer. In der Ferne türmen sich über der Karibik schneeweiße Wolkengebirge auf.
Schnee: Zu Hause ist es tiefer Winter. Einen Tag später sind wir hier als gedacht. Noch am Samstag zwang der Schneefall den heimischen Flughafen in die Knie; unser Flug fiel aus. Neuer Versuch 24 Stunden später, mit schlechtem Schlaf dazwischen, doch dieses Mal haben wir Glück.
An diesem Ort beginnen nun unsere drei Wochen Mexiko. Mit Strand, Meer und 30 Grad. Freunde, Eltern, Kollegen daheim frieren. Ein irrer Gedanke. Ich muss lachen.

Die erste Station ist Tulum mit seinen hübschen Maya-Ruinen direkt über der Karibik. Als die Spanier von ihren Schiffen diese Stadt einst das erste Mal erblickten war sie ein leb- wie wehrhafter Handelsort. Als sie das nächste Mal hierher kamen, da war die Stadt so gut wie verlassen. Das große Sterben nach Ankunft der Europäer hatte begonnen. Mehr noch durch Krankheit als durch Schwert und Schießgewehr.
Heute streifen wir durch diese hübsch hergerichtete Anlage mit dem akkurat geschnittenen Rasen und ihren alten Pyramiden und den Grundmauern der Paläste. Auf den warmen Steinen sonnen sich fette Leguane. Es ist früher morgen und die Wege zwischen den Ruinen sind gut belebt. Immer wieder schnappen wir einzelne Sätze der vielen Guides auf und erfahren Stück für Stück mehr über die einstige Stadt und ihre Bewohner.




Die Maya lassen wir hinter uns und gehen an den Strand. Faul liegen wir in der Sonne. Das Meer ist kraftvoller als es der erste Blick verrät. Algenteppiche liegen im Sand. Mehrere Männer sind unermüdlich damit beschäftig, sie wegzuräumen. Daneben liegen die Touristen. An einer Palme links von uns versucht sich Pärchen für Pärchen am perfekten Instagram-Abziehbildchen. Von überall auf der Welt immer das gleiche Foto…
Wir hören einen bunten Mix aus Sprachen: Englisch, Spanisch, Deutsch, Französisch, Russisch. Ich döse ein, der Jetlag sitzt in den Knochen. Aber hier ist auch ein wunderbarer Ort zum dösen. Das Meer rauscht. Ich bekomme erste Farbe.


Unser Hotel ist im modernen Tulum. Ein Ort zum Davonlaufen, so hässlich ist er. Doch langsam steigt die Zahl schicker Restaurants und Boutiquen. Und mit unserem Hotel sind wir zufrieden. Der Wirt begrüßte uns bei Ankunft sehr freundlich und heute Morgen trafen wir seine sympathische Frau, eine Polin, die einst in Paris studierte und sich heute freut, im ewigen Sommer zu leben. Ein kleiner Hund gehört noch dazu, der gerne die Füße der Hotelgäste leckt. Der Hof ist freundlich begrünt und die Zimmer sind groß und geschmackvoll mit kleinen Maya-Kunstwerken dekoriert. Wir verlängern eine Nacht.

Am Strand suchen wir eine Bar. Trinken zuerst herrlich erfrischende Fruchtsäfte und später Cocktails. Der Blick, ja, er kann nicht anders als aufs Meer hinauszugehen. Ein Traum. Noch einmal muss ich lachen.
Endlich sind wir in Mexiko.
Ein Kommentar zu „Mexiko: Strand und Maya in Tulum“