Ganz still und leise gleiten die grauen Kolosse durch das kristallklare Wasser. Dutzende Menschen stehen daneben und staunen. Es sind Seekühe, die in den Wintermonaten von der Küste Floridas hierher geschwommen kommen. Manatees nennen die Amerikaner diese Tiere. Das Wasser im Blue Springs State Park ist deutlich wärmer als im Meer.
Für unseren Ausflug hatten wir gehoffte, vielleicht vier oder fünf von ihnen zu Gesicht zu bekommen. Wir sehen hunderte, wie sie dicht unter der Wasseroberfläche liegen, immer wieder auftauchen, davongleiten. Einige Jungtiere sind dabei. Mit so etwas Schönem hatten wir nicht gerechnet. Es ist ein Highlight dieses Urlaubs – und ein Highlight dieses Jahres.
Ein hölzerner Pier führt den Fluss entlang zu seiner Quelle; wir spazieren durch die lichten, noch recht ursprünglichen Wälder Floridas. Im Sommer baden und paddeln Menschen. Im Winter gehört das Wasser den Manatees – sowie den zwei oder drei Alligatoren, die wir am anderen Flussufer sehen.
Es heißt, einst hätten Seeleute die Manatees für Meerjungfrauen gehalten. Vorstellen mag ich mir das nicht. Nein, attraktiv sind diese Tiere nicht. Und doch: Sie versprühen einen solchen Frieden. Manche von ihnen tragen tiefe Narben auf dem Rücken. Die Propeller von Booten können für die Seekühe tödlich werden. In Epcot hatten wir ja eine Krankenstation für verletzte Manatees gesehen.
Blue Springs State Park versöhnt mich etwas mit Florida, dessen Schönheit mir sich bislang nur ansatzweise gezeigt hat. Der Ort ist ein Traum, ein bisschen wie aus einer anderen Zeit. Wie praktisch, dass gleich neben dem Fluss und seinen Tieren der Parkplatz ist. Wir fahren weiter. Nächster Halt: St. Augustine.
Wow, wunderschön 😍 Das war sicher ein wahnsinnig tolles Erlebnis! Beneidenswert 😉 Ein schöner Beitrag ☺️🧜♀️