„Schiffe!“ Die überraschte Begeisterung sprudelt aus mir hervor als der ICE Hamburg erreicht und ich die ersten Frachter aus Gott-weiß-woher erblicke. Es ist Juli, der ewige Sommer 2018, und die Hansestadt zeigt sich von ihrer besten Seite.
Hamburg begeistert; ja, fast könnte ich meinem München untreu werden. Doch halt, nur fast. Berge fehlen. Dafür gibt’s, siehe oben, Schiffe. Und Wasser. Jede Menge Wasser. Und viel Sonnenschein an diesem Wochenende.
Freunde führen mich durch ihre Stadt. Von ihrer Wohnung in St. Georg hinüber zur geschäftigen Mönkebergstraße, runter in die Speicherstadt, rüber zur Hafen City, rauf auf die Elbphilharmonie, wo der kräftige Wind fast Sonnenbrille und Handy davonbläst. Der Bau ist toll, stolz, wie ein aufgeblähtes Segel hoch über der Stadt und ihren Hafen. Ein Konzert würde ich hier gerne erleben, wie so viele. Für heute genieße ich erstmal den Blick.
Die Elbe fahren wir noch entlang, auf der einen Seite die Stadt, auf der anderen Seite die gewaltigen Hafenanlagen. Die Zwei leben voneinander. Der Kapitän unserer Fähre hat Spaß: Immer wieder nimmt er schwungvoll eine Welle und die Gischt sprüht uns ins Gesicht. Touristen kreischen, ich putze meine Brille.
Spätes Mittagessen in St. Pauli, dann weiter durch die Straßen, immer weiter. Am Abend besuchen wir das Miniatur Wunderland. Dann Abschluss im Park – Planten un Blomen – wo sich Jung und Alt am See versammelt. Tanzende Fontänen, Musik und Licht.
Ein Wochenende bleibe ich in Hamburg. Besuche weitere liebe Bekannte, grille mit ihnen im Garten, spaziere mit ihnen über die nahe Heide, die sich wie ein Traum unweit der Millionenstadt erstreckt. Ein letzter Abend, die Sonne senkt sich über die Alster. Man stößt an – hier nun eher mit Sekt oder Aperol Sprizz statt mit Bier. Es ist still, trotz der rauschenden Straße im Hintergrund. Segelboote gleiten übers Wasser, der Himmel ist rot, Sterne blitzen auf.
Mein Gott Hamburg, kannst du schön sein…
Ein Kommentar zu „Hamburger Sommertage“