Heute reisen wir um die Welt: Mächtig strahlt die silberne Kugel des Spaceship Earth’s im blauen Himmel Floridas. Immer wieder staunend und klein betreten wir daran vorbei Epcot, einer der vier Themenparks in Walt Disney World.
Es geht für uns in die Tiefen der Ozeane, Fische ziehen vorüber, darunter altbekannte, in „The Living Seas with Nemo and Friends“. Am meisten berühren die zwei friedlichen Seekühe, die in ihrem Becken Kreise ziehen und wie in Zeitlupe nach Kopfsalat schnappen. Schwere aber heilende Wunden tragen sie auf ihren Rücken, Stücke der Flossen fehlen. Die von Booten verletzten Tiere werden hier wieder gesund gepflegt bevor sie zurück ins Meer dürfen.
Bei „Soarin’“ fliegen wir. Unter uns ziehen die Savannen Afrikas dahin, die weiße Wildnis Antarktikas, das Taj Mahal, Monument Valley, Neuschwanstein… Wunder über Wunder dieser Welt.
Epcot ist weitläufig. An mehreren Ecken zeigen Künstler ihr Können, gerade feiert der Park das „Festival of the Arts“. Nun wollen wir in den Weltraum. „Mission: Space“ bietet uns die Wahl: Wollen wir zum Mars oder einmal im Erdorbit unsere Heimat sehen? Wir entscheiden uns für’s Letztere. Der Druck des Lift-off’s presst uns in die Sitze der kleinen 4-Mann-Kabine. Durch die dicken Fenster sehen wir Florida, den Atlantik, Europa, die Weiten Asiens, wo Lichter die Städte erhellen, ist das da unten Hawaii?, dann wieder Nordamerika, Rückkehr, geschafft.
Die zweite Hälfte Epcot’s ist der World Showcase. Ein Fleck, der mich schon vor Jahren in der Wahl meines Alter Egos schwer beeinflusste: Um eine große Lagune gruppiert liegen die Pavillons von elf Ländern: Mexiko, Norwegen, China, Deutschland, Italien, USA, Japan, Marokko, Frankreich, Großbritannien, Kanada. Kitschig, ja, zu einem gewissen Grad. Und doch faszinierend und witzig und spannend und interessant. In Norwegen essen wir bei einer Bäckerei überdimensionierte Sandwiches. Voll besteigen wir Boote, die uns in Welt der „Eiskönigin“ bringt. Kinderaugen sind bei der Fahrt begeistert, ich find’s nett. Spaßiger finde ich es nebenan im Inneren einer Maya-Pyramide mit Donald Duck Mexiko zu bereisen.
Gegen späteren Nachmittag treffe ich eine alte Freundin, mit der ich vor Jahren hier in Florida arbeitete. Wir spazieren um die Lagune herum, plaudern, trinken Kaffee. Im Amphitheater des amerikanischen Pavillons hören wir zwei sehr talentierte Musical-Darstellern zu, wie sie ein paar der größten Hits aus Disney’s Broadway Shows zum Besten geben..
Es wird nun frisch. Im nahen Japan-Pavillon wärmen wir uns auf. Vor allem das dortige Kaufhaus ist genial und erinnert an meine Reise durch dieses wunderbaren Land: Kimonos, Zelda-Rucksäcke, Totoro-Stofftiere, Hello Kitty-Shirts, kunstvolle Fächer und Grüntee-Kitkats. Ein paar der Essstäbchen gefallen mir. Die nehme ich als Andenken mit.
So gerne hätte ich noch mehr gegessen! In allen Ländern gibt’s fantastische Restaurants. Doch noch liegt Norwegens Sandwich zu schwer. In Frankreich sehe ich einen hübschen Film über diese großartige Land und spreche dort mit der Disney-Mitarbeiterin ein wenig Französisch. Die jungen Leuten stammen hier zumeist aus den jeweiligen Ländern… Ich schlendere durch die abendlichen Gassen des atmosphärischen Marokko-Pavilions und hole mir in Mexiko noch süßes Gebäck mit noch süßerer Karamellsauce.
Es ist Nacht geworden, mir ist kalt, aber ich möchte bleiben: Zum Abschluss steigt Feuerwerk über die Lagune empor; in der Mitte der Wasserfläche dreht sich die Weltkugel. LEDs zeigen Szenen dieses Planeten. Natur, Tiere, Städte, Menschen, große Erfinder, Dichter, Denker, Künstler. Dazu ein symphonischer Ein Fest der Erde. Ein passender Ausklang für einen großartigen Tag in Epcot…
2 Kommentare zu „Walt Disney World – einmal Erde in Epcot“