1.) Schliersee mit Unterer Firstalm
Die erste Alpentour in diesem Jahr kommt spät. Erst Ende Juni. Wir fahren an den Spitzingsee. Über ruhige Wege wandern wir vorbei an Almen, durch Wälder, streifen einen Gipfel und kommen an einem Skilift vorbei.
Es beginnt zu regnen. Gerade rechtzeitig erreichen wir die Untere Firstalm. Am Nebentisch lärmen ein paar Altherren unangenehm und auf dem Niveau von 1964. Der Regen verzieht sich dankenswerterweise schnell.
Zurück am See sitzen wir eine Weile am Wasser. Dann gibt’s Schnitzel und Käsekuchen und eine freundliche Bedienung in einem Wirtshaus mit geilem Alpenblick.
2.) Lenggrieser Hütte
Eine einfache Tour soll es werden, so der Vorsatz. Daher starten wir spät und nehmen erst gegen 11 Uhr den Zug nach Lenggries. Als wir ankommen drückt die Mittagshitze. Die Schritte sind schwerer als sonst, der Schweiß rinnt kräftig. Doofe Idee, nächstes Mal wieder früher.
Angekommen an der Lenggrieser Hütte stürze ich erstmal eine Holler-Schorle hinunter, dann gönne ich mir ein Bier, was zu essen, und entdecke das WLAN. Ach ja, die Aussicht ist auch toll.
Rückweg über Serpentinen, einen Bach entlang, zurück ins Tal, zurück zum Zug – dunkle Wolken am Himmel; kracht es noch? – und dann zurück nach Hause…
3.) Zum Seebergkopf
Heute mal Berge allein; schon um 7 warte ich auf den Zug. Die Bahnfahrt führt vorbei an oberbayerischer Idylle, an der Autobahn in den Süden, schließlich Schliersee. Berge türmen sich links und rechts auf. In Bayrischzell, weiter geht es nicht, steige ich aus.
Wieder Sommerhitze. Spinnst du, meinte noch Freunde und Bekannte zu mir, als ich ankündigte bei voller Sommer-Hitzewelle wandern zu wollen. Am Anfang liegen die Temperaturen selbst am Morgen schon schwer auf meinen Schultern. Die Serpentinen durch den Wald gleichen einer Sauna.
Dann: die Alm, und frisches Windchen. Es ist herrlich. Ich hab neue Kraft, gehe immer weiter hoch zum Gipfel des Seebergkopfs – stehe dann dort, staune, liege im Gras, schaue in die Wolken. Ein Traum.
Beim Abstieg liege ich halb in einer Viehtränke. Ja, es ist immer noch heiß, aber gut. Kurz finde ich auf einer Alm den Weg nicht mehr. Die Kühe schauen doof. Da sehe ich einen dieser Mountain Jogger – es gibt noch verrücktere Leute als mich – und folge ihm unauffällig und deutlich langsamer.
Im Tal finde ich das Wirtshaus wieder, das mir schon vor ein paar Jahren so gut gefiel. Ein großartiger Tag. Gerne wieder.
2 Kommentare zu „Alpentouren 1/2018“