Zum ersten Mal seit Jahren bin ich zu Schwörmontag wieder in meiner alten Heimatstadt: Ulm hat sich fein rausgeputzt. Am Morgen werden auf den Plätzen, vor Cafés und Restaurants, ja überall, noch Bühnen und Tresen hergerichtet. Der Oberbürgermeister spricht traditionell vom Schwörhaus aus; nur kurz bleibe ich hier, gehe weiter durch die Gassen, die mich so an vergangene Zeiten erinnern. Bin ich etwa alt geworden?
Die Stadt ist schön, ich sollte das öfters machen.
Mittags kommt die Sonne hervor, und eines der größten, irrsten, fröhlichsten Highlights dieses Tages kann beginnen: das Nabada. Tausende sind mit Booten, Gummireifen, Kähnen, Luftmatratzen, schwimmend auf und in der Donau dabei. Ein genialer Wahnsinn, bunt, verrückt, ausgelassen, nass.
„Ulmer Spatza, Wasserratza, hoi, hoi, hoi!“ hallt es hundertfach über den Fluss. Für den Rest lass ich Bilder sprechen…
Nächstes Jahr bin ich wieder mit dabei.
Schwörmontag:
Die Ulmer feiern den Schwörmontag jedes Jahr am vorletzten Montag im Juli. Das Fest geht zurück auf den Großen Schwörbrief von 1397, der nach langen Differenzen den Patriziern und Zünften im Stadtrat gleiche Stimmrechte verlieh. Der Bürgermeister legt seither einmal im Jahr Rechenschaft ab.
Das Nabada findet offiziell seit den 1920ern statt. Doch schon lange vorher seien die Ulmer an ihrem Festtag die Donau heruntergebadet, heißt es.
Weitere Feierlichkeiten wie die Lichterserenade am Samstag vorher, das Ulmer Volksfest und das alle vier Jahre gefeierte Fischerstechen begleiten den Schwörmontag.
Grossartiges Ereignis und tolle Bilder!
Wie wenig man doch als Nordlicht über Ulm weiss. So ein Ereignis finde ich sowieso für Deutschland ungewöhnlich.
Danke dir!
Dafür weiß ich sicherlich viel zu wenig über all die Feste und Traditionen bei euch Nordlichtern. :) (…und auch oft zu wenig über die Feste und Traditionen im Süden und anderswo.)
Schwörmontag ist jedenfalls ein tolles und echt atypisch ausgelassenes Fest. Gerade auch bei uns Schwoaba. ;)