Tiflis ist Europa. Tiflis ist Asien. Tiflis ist neu. Tiflis ist alt. Tiflis ist halb verfallen und voller Leben. Tiflis ist aufregend, spannend, in Bewegung.
In der Stadt trifft Moderne auf inbrünstige orthodoxe Religiosität. Futuristische Bauten stehen neben einst schönen Häusern, deren Fassaden beim nächsten Windhauch zusammenbrechen könnten. Tiflis hat so viel Vergangenheit, und rast in die Zukunft.
Wir streifen durch diese an so vielen Kontrasten reiche Stadt. Der verfallene Jugendstil brachte Tiflis den Namen „Paris des Ostens“ ein, unter der Erde fahren zwei klobige U-Bahn-Linien aus Sowjetzeiten. Und über den Fluss spannt sich eine moderne Fußgängerbrücke.
Ist die Stadt eine Schatztruhe oder ein Trümmerfeld? Da wird mit Reichtum geprotzt, und doch … wie bettelarm ist man hier? Durch die Gassen lassen wir uns treiben, fahren mit der Seilbahn hoch zu dem alten Fort, überblicken Tiflis. Abends gehen wir in den Weinkellern was trinken…
Tiflis begeistert mich mit seinen so extremen Kontrasten. Die Stadt ist schön, die Stadt ist hässlich. Unser Hotel befindet sich in einem realsozialistischen Betonbunker, der Aufzug rattert so furchterregend, und als wir die Tür öffnen ist alles gepflegt, modern, hübsch.
Abends tummeln sich die Menschen in den Lokalen, auf den Plätzen, überall Leben. Ich will verweilen, tauche ein, werde mitgerissen von diesem Lebensgefühl, das so sehr vorwärts eilen möchte in diesen alten Gassen, zwischen den Kirchen und verfallenden Palais. Tiflis, du verzauberst mich, du lässt mich ratlos zurück, du bist so viel zugleich…
Ein Kommentar zu „Erinnerungen an Georgien: Tiflis“