Ein Labyrinth aus Kanälen, Gassen, Palazzi, Kunst, kleinen Häusern, Kirchtürmen, Menschen und Verfall. Darüber ein strahlend blauer Himmel. Venedig ist schon verflucht schön.
Die Orientierung habe ich in diesem herrlichen Gewirr längst verloren. Begeistert lasse ich mich treiben; gehe mal nach links, mal nach rechts. Ohne Ziel. In einem Café bestelle ich Cappuccino. Schwarze Gondeln – edel mit Samt ausgeschlagen – treiben an mir vorbei, die Sonne kitzelt die Haut.
Die ganze Welt versammelt sich auf dem Markusplatz. Überall Touristen von allen Kontinenten der Erde, es ist voll. Doch kaum biege ich in eine der kleinen Gassen ab, nehme noch eine Ecke oder zwei, ist es still. Eine zauberhafte Ruhe liegt über der altehrwürdigen Lagunenstadt.
Gelegentlich lehnt sich eine alte Frau aus einem der oberen Fenster und schwatzt mit einem Nachbarn unten vor dem Haus. Der Briefträger verteilt die Post, und Kinder mit Schulranzen auf den Rücken eilen lachend vorbei.
Eine Möwe kreischt. Es riecht nach Wasser, nach Fisch, nach Verwesung und ständigem Verfall – und dann weht eine leichte Brise von der Lagune herüber.
In den Kanälen lassen sich die Touristen in Gondeln durch die Viertel fahren. Natürlich ist Venedig ein Klischee … und gleichzeitig viel mehr. Jeder Winkel ist ein Foto wert. Die Stadt ist Freilichtmuseum, Themenpark und lebhaft zugleich.
Ja, ich muss zugeben: Ich bin verliebt. So erwischt hat es mich schon lange nicht mehr. Es bleibt noch so viel zu entdecken. Die Sonne strahlt. Dolce Vita. Verflixt, bin ich glücklich…
Venedig ist schon ein Fall für sich. Als ich dort war, kam mir die Stadt ein wenig… verbraucht vor, wie eine alternde Dame, die immer noch ihren grellen Lippenstift und das Ballkleid anzieht. Doch kaum hat man sich von den Hauptadern des Tourismus entfernt, schon beginnt die Stadt zu leben: Menschen gehen einkaufen, Kinder kommen aus der Schule, lauter junge und alte Italiener, die im Schatten hoher Bäume chillen. Eine schöne Stadt, doch auf den ersten Blick sicher nicht das, was dem Besucher als „romantisch“ im Kopf herumspuckt… :-)
Hallo kasia,
ja, die alternde Dame passt ganz gut zu dieser Stadt… aber, wie du sagst, auch in ihr steckt noch Kraft. Und die Romantik dort ist sicherlich nicht die, die uns in Werbeprospekten entgegenlacht… sondern: versteckt.
Danke dir für deinen Kommentar!
Wenn ich die Bilder so seh werd ich fast schwach und will doch in Venedig meinen Sprachkurs machen… Hachja. Schon schön da
Hallihallo!
Superschöne Fotos und nett geschrieben! Ich war neulich zum ersten Mal in Venedig und mir hat es auch unglaublich gut gefallen! :)
Meine Erfahrungen und Tipps habe ich in einem Artikel festgehalten, schau doch gerne mal vorbei!
https://jmartejevs.wordpress.com/
LG aus New York,
Juliana
Super Fotos!
Danke dir! 😊