Disney in Japan (1) : Tokyo Disneyland

Durch das Drehkreuz hindurch, das Eintrittsticket in der Hand, mir gegenüber steht Mickey Mouse, mein alter Chef, und lässt sich mit einer fröhlichen japanischen Familie fotografieren.

Tokyo Disneyland – Welcome” steht in großen Lettern über dem Eingangstor, dahinter fast wie gewohnt Fahrgeschäfte, Shops, Länder, ein Märchenschloss. 
Und dann doch nicht wie gewohnt, denn ich bin immer noch in Japan. Nach Disneyland Paris, dem Magic Kingdom in Walt Disney World und das erste, 1955 eröffnete Disneyland in Kalifornien ist dies nun das vierte “zauberhafte Königreich”, das ich besuche. 
Disney ist für mich wie nach Hause kommen, auch hier.

Zuerst stutze ich: ja, ich hatte gelesen, dass die Main Street, welche zum Cinderella Castle führt, hier überdacht ist. Dass sie die Akustik einer Sporthalle besitzt, das realisiere ich erst jetzt hier vor Ort.
Es fehlt an Gemütlichkeit, Charme, Illusion. Das gilt für das ganze Tokyo Disneyland. Die Wege sind breit, Gebäude und Attraktionen wurden für die Eröffnung des Park 1983 fast eins zu eins aus Amerika kopiert. Hier ein Stück Kalifornien, dort ein Stück Florida.
Bedauerlich, denke ich noch, während ich den Park durchwandere, und ihn immer mehr zu schätzen beginne… Die zahlreichen Fahrgeschäfte sind fantastisch und wirken so frisch, als haben sie nur für mich erst heute aufgemacht.

Die Eingangstafel zu Tokyo Disneyland

Was natürlich nicht stimmt. Tokyo Disneyland besuchen jedes Jahr über 15 Millionen Menschen. Der Park ist voll. Doch die Besucher wirken ehrlich fröhlich und weitaus entspannter als ich es an vollen Tagen in Amerika oder Frankreich kenne.

Ich entdecke liebe, alte Vertraute wie die Bergbahn Big Thunder Mountain, das Geisterhaus Haunted Mansion, das 3D-Musical Philharmagic und die immer-singenden Kinder von it’s a small world. Doch da ist auch einmaliges: der spaßige Trip durch die Welt der Monster AG oder die liebevolle und technisch verblüffende Fahrt mit Pooh’s Hunny Hunt.

Überall lächeln die Mitarbeiter, sind zuvorkommend, nett, ich fühle mich wohl. Auf der Main Street des Parks (hier World Bazar genannt) begrüßt mich eine weiß-gekleidete Marching Band.

Eine Marching Band spielt im World Bazaar, Tokyo Disneylaynd's überdachte Main Street

Am Abend leuchtet die Tokyo Disneyland Electrical Parade: Dreamlights durch das Magic Kingdom. In tausenden Farben, beliebten Figuren und Geschichten.

Anderthalb Tage verbringe ich in Tokyo Disneyland. Dann sitze ich im Tokyo Disneyland Hotel, direkt an den Eingangstoren des Parks, und trinke in dessen Lobby eine Tasse feinsten Earl Greys. Meinen Besuch lasse ich so ausklingen, bin begeistert. Mit Abzügen in der B-Note.

Aber was soll die B-Note wenn nebenan Disney’s wahres Glanzstück in Japan noch wartet? Der beste, und ich benutze diesen Superlativ nur selten, Themenpark der Welt?
Das einzigartige, umwerfende, nahezu perfekte Meisterwerk: Tokyo Disney Sea

… to be continued

Parade: der Eröffnungswagen zeigt eine riesengroße Mickey Mouse, der eine Trommel schlägt, dahinter das Märchenschloss Cinderella Castle

Zusätzliche Tipps :

  • Die 1-Tageskarte für das Tokyo Disneyland kostet im Sommer 2015 ¥6,900, (ca. 54 Euro) die sehr empfehlenswerte 3-Tageskarte ¥16,600 (ca. 130 Euro). 
Bei letzterer Option muss der Besucher sich bei Kauf für einen Disney Park pro Tag entscheiden, ab dem dritten Tag darf er beide besuchen.)
    Zum Vergleich: das Tagesticket für Disneyland Paris kostet je nach Saison zwischen 47 und 69 Euro.
  • Klar: gleich an den Parks gibt es 3 sehr schöne Disney Hotels, sowie eine Reihe Partner Hotels großer Ketten. Die unterschiedlich viel (Betonung: viel) für die Nacht verlangen.
    Im Fifty’s Family Inn fand ich eine günstige und sehr schlichte Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe: die nächste Bahnstation ist fußläufig erreichbar und von dort ist es nur ein Halt bis in das Tokyo Disney Resort.
  • Die Warteschlangen sind lang, die Japaner warten geduldig und drängeln nicht. Um dennoch Wartezeiten zu vermeiden, empfehlen sich die kostenlosen Fastpass-Reservierungen an den größten Attraktionen, sowie die sogenannte Single Rider Line bei der wundervollen Fahrt Splash Mountain. 
Statt 120 Minuten wartete ich hier nur 5, ich fuhr mehrmals hintereinander.

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