Eine Legende:
Einst lebte ein Mujina, ein Marderhund (“racoon dog”), der sich so dafür schämte, andere Tiere zu fressen. So verwandelte er sich in einen Menschen und schloss sich einer Gruppe Pilger an, die auf ihrem Weg zum Zenkoji Tempel im heutigen Nagano waren. Dort wollte der Marderhund eine steinerne Laterne als Opfergabe errichten, in der Hoffnung, seines nächstes Leben werde ein friedlicheres.
Er gelangte mit den Pilgern nach Zenkoji. So erleichtert, den langen Weg überstanden zu haben, nahm er ein Bad – sorglos in seiner natürlichen Form als Marderhund. Man erwischte ihn und er rann davon in heller Panik und Scham.
Der Oberste Priester des Tempels hörte von dem Mujina und dessen Wunsch, eine steinerne Laterne zu stiften. Er hatte Mitleid mit dem Schicksal des Marderhunds und errichtete eine Laterne in dessen Namen.
Diese Laterne steht auch heute noch neben der Haupthalle des Zenkoji.
Der Weg nach Nagano ist malerisch. Das Land wirkt, als habe man es in den unterschiedlichsten kräftigen Grüntönen angemalt. Viel Wald. Dazwischen kleine Ortschaften mit hübschen Häuschen, deren Dachziegel in der Sonne glänzen. Reisfelder. Bergbäche. Gelegentlich blitzt in der Ferne ein schneebeckter Gipfel hervor.
In Matsumoto mache ich Halt und schaue mir die dortige Burg an. Reizvoll liegt sie vor dem Panorama der japanischen Alpen. Im Garten blüht es. Es könnte auch alles ein Gemälde sein.
Nagano selbst ist sterbensruhig. Nach 18 Uhr werden die Straßen leer. Nur mit Mühe finde ich noch ein offenes Café, das auch nur noch ein einziges Gericht anbieten kann: Chicken Provencale.
An meinem (gemütlichen) Hostel laufe ich drei Mal dran vorbei ohne es zu sehen. Ein alter Mann weist mir mit Händen und Füßen den Weg.
In der Früh besichtige ich den Zenkoji Tempel, um den einst Nagano herum gewachsen ist, stolpere über obige Legende, und finde sie nett.
Ach, das ist schon schön dort. Zu den Marderhunden gibt es auch einen Ghibli-Anime-Film (Pom Poko).
Der Film fehlt mir noch … muss ich noch nachholen.