Auf zur zweiten Runde! kleinplanet311 war so äußerst freundlich, den Weltschaukasten für den Liebster Award zu nominieren. Besten Dank dafür!
Für mich das zweite Mal, nach der Nominierung durch Fräulein Immerglück (der ich hiermit auch gerne das Stöckchen zurückgeben möchte) letzten September.
Ein paar schöne, neue Fragen versuche ich nun zu beantworten und bedanke mich nochmals recht herzlich!
1. „Magst Du Dich vorstellen, mit einem Foto von Dir unterwegs auf Reisen, das Du uns zeigst?“
Die illustrierte Selbsterkenntnis eines “Bad Hair Days”. Aufgenommen an einem anderweitig fantastischen Tag im Tokyo DisneySea Themenpark.
2. „Welches war die wichtigste Erkenntnis, die Dir das Reisen gebracht hat, bzw. was hat es Dich gelehrt?“
Jede Reise lehrt mich etwas Neues. In Indien war es wohl Gelassenheit, die ich gelernt habe. Auf Korfu, wie ich Zeit mit mir alleine verbringe. Gerade muss ich auch an mein erstes Jahr in Frankreich denken. Ja, genau genommen war das keine Reise. Ich lebte dort, arbeitete, zahlte Miete, stammelte in einer mir fremden Sprache – und lernte dabei: Selbständigkeit.
3. „Was kostet Dich auf Reisen die größte Überwindung?“
Allein in dieses Lokal zu gehen, das ich nicht kenne. Wer geht dort ein und aus? Ist es dort gut? Falle ich böse auf? Wartet nicht um die nächste Ecke etwas viel besseres auf? So gehe ich gerne stundenlang ziellos weiter.
4. „Gibt es etwas, das Du bereust auf Deinen Reisen? (eine Situation, ein Verhalten, einen Ort oder eine ganze Reise?)“
Ich bereue es, letztes Jahr in Kroatien nicht weiter in Richtung Süden gereist zu sein. Die Zeit hätte ich gehabt. Die Muße allerdings nicht. Die Sorgen und Gedanken, die mich von zu Hause aus begleiteten, konnte ich nicht abschütteln. Daher beendete ich nach einer Woche meine Reise. Mir fehlte die Ruhe.
Ich bereue es auch, etwas, letztes Jahr in New York und Montréal abends alleine unterwegs gewesen zu sein. Leider. Die Nacht ist nicht meine bevorzugte Tageszeit, diese beide Städte riefen allerdings geradezu mit aller Kraft aus, sie des Nachts zu erkunden. Mit Jazz Bars, Kneipen, Musik und versteckten Ecken. Alleine saß ich an der Theke einer Bar in Chelsea, eine Japanerin spielte wunderbar Klavier, doch nach zwei Gläsern Scotch langte ich mir selber. Ich ging zu Bett.
5. „Welches Land hat Dich am stärksten überrascht? Bei welchem Land war der Unterschied zwischen Erwartung und Realität am größten?“
Indien – doch da fehlte mir jede Erwartung. Ich ließ mich daher so wunderbar leicht überraschen.
Erwartung und Realität kollidierten wohl am meisten in Las Vegas. Das meine ich leider nicht wohlwollend. Ich erwartete Unterhaltung, Entspannung, Spaß. Stattdessen langweilte mich das Gehechel nach Konsum und sogenanntem Glück. Die Stadt war in meinen Augen falsch. Glitzernde aber billige Kulisse im Wüstensand. Eine wacklige Fata Morgana. Ich war vielleicht einfach zu lange in dieser Stadt.
6. „War Dir das Thema Deines Blogs klar, bevor Du anfingst, zu bloggen? Oder hast Du erst mal munter drauf losgeschrieben und geguckt, wohin es sich entwickelt?“
Vor Jahren begann ich, mir auf meinen Reisen Notizen zu machen und Erlebnisse aufzuschreiben. Ich vergesse so viel, schnell sind die fantastischsten Eindrücke verflogen. Ich wollte nicht länger so viel verlieren
Mit diesem Blog versuche ich, das Erlebte mit anderen – mit Euch – zu teilen.
Dieses Ziel hatte ich mir von Anfang gesetzt.
7. „Was macht Dein Blog einzigartig?“
Es sind halt meine Eindrücke, meine Blickwinkel, meine Erfahrungen, die ich teile. Für jeden ist eine Reise etwas einzigartiges. Und hier teile ich meine Geschichten.
8. „Wie kamst Du auf den Namen Deines Blogs? Wie wichtig ist der Name eines Blogs überhaupt?“
“Was ist eine Name? Was uns Rose heißt, wie es auch hieße, würde lieblich duften.”
William Shakespeare, Romeo und Julia, II. Akt, 2. Szene
Der Name “Weltschaukasten” war eine spontane Eingebung, die aus meiner Vita und meiner daher einhergehenden Verbundenheit zu einer gewissen Maus zu tun hat.
9. „Gibt es ein Leben ohne ‚Listicle‘? Also kann ein Blog auch interessant, spannend, gut sein –
ohne: ‚Die 10 besten…die Top 5… Nr. 7 wird Euch überraschen…'“?
Mein Stil ist das nicht. Ich möchte auch bewusst davon Abstand nehmen.
Nein, zu nahe will ich niemandem damit treten. In einigen dieser Listen sind prächtige Informationen enthalten. Viel zu oft lesen sie sich jedoch wie wenig elegante Wege, um schlicht suchmaschinenschönen Traffic zu generieren.
Darauf möchte ich verzichten.
10. „Welches ist Dein Lieblings-Blog (außer Deinem eigenen natürlich)?“
“Lieblings-Blog” ist zu viel gesagt (dafür gibt es zu viele exzellente Konkurrenz – wie soll man sich da entscheiden?), doch sicher spannend zu beobachten, wohin dieser Blog und das “Scrollytelling”-Format sich weiterentwickeln: www.travelepisodes.com
11. „Welche prominenten oder bekannten Persönlichkeiten würdest Du gerne einladen, Dein Blog zu lesen? Wer wäre ‚bei Dir richtig‘, wen würdest Du gern als Gast/Leser auf Deiner Seite begrüßen?“
Der Vater der deutschsprachigen Reiseerzählung, Goethe?
Um Gottes Willen, besser nicht.
Eine einfache, platte, wahre Weisheit: Prominente sind auch nur Menschen. Und für die möchte ich schreiben. Egal in welchem Palast oder in welcher Hütte du nun sitzen magst, egal ob Pulitzer, Oscar, Nobelpreis oder die Teilnahmeurkunde an den Bundesjugendspielen in deinem Regal stehen mag – ich schreib für dich.
Sodele, nun ist es an mir, den Staffelstab mit viel Vergnügen weiterzureichen.
Nominieren (und damit auch wärmstens ans Herz legen) möchte ich:
… und folgende Fragen, will ich Euch gerne stellen:
- 1. Hallo, wie ist dein Name?
- 2. Wo steckst du denn gerade, in diesem Moment?
- 3. Was war das letzte, was du geschrieben hast?
- 4. Und was war das letzte, was du gelesen hast?
- 5. Schon eine Idee, wohin deine nächste Reise gehen soll?
- 6. Wohin würdest du am liebsten mit deinem besten Freund oder deiner besten Freundin reisen?
- 7. Traust du dich mit deinen Eltern, Großeltern, Tanten, Onkeln, Tochter, Sohn, Nichte, Neffe et cetera auf Reisen?
- 8. Nicht immer so positiv: Was war denn der furchtbarste Ort, durch den du auf deinen Reisen gekommen bist?
- 9. Ich fahre gerne Bahn. Du auch?
- 10. Oh schon die vorletzte Frage … welche Frage würdest du dir denn noch gerne selber stellen?
- 11. Und die Antwort auf diese Frage?
LIeber Tobias, vielen Dank für Deine Antworten. Besonders mochte ich, dass Du durchaus auch ein paar feine und differenzierte Nuancen Deiner Reise-Erlebnisse formuliert hast. Vielen herzlichen Dank! Es war schön und aufschlussreich, das zu lesen.
Danke dir Claudia – hat auch viel Freude gemacht, deine Fragen zu beantworten.
Hallo Tobias, interessante Fragen und Antworten. Und danke für die Nominierung! Bei mir wartet noch ein ähnliches Blogstöckchen auf Veröffentlichung. Deshalb kommt von mir zur Zeit kein Beitrag. Tut mir ldei! Liebe Grüße Ulrike
Noch eins: Frage 9 und Deine Antwort darauf finde ich ganz große Klasse! Ich habe diese Form der Überschrift auch schon ein paar Mal ausprobiert. Das bringt aber entgegen der Prophezeiungen einiger „Experten“ gar nicht mehr Traffic – jedenfalls nicht bei mir. ;)
Kein Thema wegen dem Stöckchen – ich verschmerze es, wenn weiterhin tolle Stories von dir kommen (siehe Rom).
Und wo wir schon bei tollen Stories sind: die halt ich persönlich für so viel wichtiger für den „Traffic“ als irgendwelche Suchmaschinenoptimierungstricks. Und für den Leser ist das auch schöner. :)
Danke, Tobias, der Meinung bin ich auch.