Kurz nach 3 klingelt der Wecker. Eine höllische Zeit.
Es ist Anfang November. Die Sonne wird erst in Stunden aufgehen.
Ich habe schlecht geschlafen, wie ich es meistens tu, wenn ich weiß, dass ich den Wecker nicht verpassen darf. Dabei verpasse ich ihn doch nie.
Unter die Dusche. Zähne putzen, anziehen, den bereits gepackten Koffer schnappen. Ist auch alles dabei?
Unten vor dem Haus steht das bestellte Taxi. Um die Uhrzeit fahren die U-Bahnen in München noch nicht. Erster Halt: Daniel abholen. Ich fliege mit ihm. Er zählt zu meinen besten Travel-Buddies.
Wir wollen für 3 Tage nach Marseille, in die Provence.
Lange habe ich in Frankreich gelebt, aber außer Paris kenne ich nur beschämend wenig. Es ist mein erstes Mal im Süden.
Vom Ostbahnhof aus nehmen wir die S-Bahn. Die Fahrt dauert lange, nervös schaue ich auf die Uhr. Vielleicht eher, damit ich nicht einzuschlafen, als aus ernsthafter Sorge, den Flieger nicht zu bekommen.
Keiner von uns reist gerne auf den letzten Drücker.
Terminal 2, Lufthansa-Schalter, Gepäck geben wir beim Self-Baggage-Drop ab. Eine zu dieser frühen Morgenstunde schon unverschämt freundlich lächelnde LH-Mitarbeiterin steht daneben. Falls wir sie brauchen sollten.
Ein Vorteil, um diese Zeit bereits zu fliegen: es geht alles so wunderbar schnell. Sicherheitscheck, dann noch einen Kaffee, den selbst ich als Teetrinker im Moment nicht verschmähe.
6:40 Uhr geht unsere Maschine. Bald wird es morgen, dann sehen wir Meer. Azurblau. Wir drehen eine Kurve und setzen am Flughafen von Marseille auf.
Ich krame mein Französisch hervor und bin so angenehm überrascht, wie einfach ich die Bustickets für die Fahrt in die Stadt erstehe.
Wir kommen am Bahnhof von Marseille an, tragen unsere Koffer eine breite und weite Treppe vom Bahnhof zur darunter liegenden Avenue hinab. Es riecht nach Sonne, Stadt, Kräutern, Mittelmeer.
Unser Hotel zwischen Vieux Port und Opéra finden wir schnell.
Es ist 9:30 Uhr, Daniel und ich sitzen müde aber sehr zufrieden mit Kaffee, Croissant (er) und Pain au Chocolat (ich), dieser brillanten französischen Sünde aus Blätterteig und Schokolade, am Alten Hafen. Es ist sonnig, das Licht voll und golden. Weiße Yachten und Segelboote treiben im diesem jahrtausendealten Hafenbecken. Fischer verkaufen ihren Fang. Irgendwo schreien Möwen.
Der Tag in Marseille beginnt.
Linktipp zu Marseille:
Süddeutsche Zeitung, 17. Juli 2014:
„Paris? Aufregendes Marseille!“
Wow, die Fotos machen richtig Lust, da auch mal hinzureisen.
Schlecht schlafen kenne ich. Ging mir beim letzten Mal auch so, musste da auch um 3 irgendwas aufstehen. Schrecklich.
Marseille ist echt zu empfehlen.
Tolle Stadt. Fantastisches Licht. Gute Küche. Und jede Menge savoir-vivre :)
Tolle Beiträge allesamt! da bin ich richtig froh, dass ich dir follow!
Hallo Andreas,
vielen Dank!! =)