New York ist eine Explosion.
An Menschen, Klängen, Gerüchen, an Sprachen, Kulturen, Musik. An purem Leben.
Ich lasse mich treiben. Wie Wellen rollen unzählige Eindrücke über mich hinweg. Die Häuser stechen hoch in den blauen Himmel. Ich fühle mich wohl, erschöpft; voll Wunder, hier sein zu können.
Als Oase über den Dächern dieser gewaltigen Stadt erweist sich der High Line Park. Ein Viadukt aus Metal, auf dem einst Züge quer durch Viertel mit Namen wie aus fernen Großstadtgeschichten fuhren : Westside, Meatpacker’s District, Hell’s Kitchen.
Hier hat man nun einen Park angelegt, auf dem tausende flanieren, sich treffen, ihr Mittagessen aus Plastikschalen verzehren. Eine Jazz Band spielt. Der Blick wandert von Sträuchern und Blumen zu roten Backsteinbauten. Dahinter kratzt das Empire State Building an den Wolken.
Ich gehe weiter. Über Avenues und Straßen. Auf einmal ist da links der Madison Square Garden, rechts wieder das Empire State.
In einem Deli hole ich mir Nudelsalat, den ich im Park hinter der New York Public Library esse. Zwischen Anzugträgern, Müttern mit Kinderwägen, und dem ein oder anderen Obdachlosen. Hinter mir dreht ein Kinderkarussell seine Runden.
Am Times Square glitzert die Werbung. Ein Sportsender hat groß aufgefahren: hunderte Menschen stehen mitten zwischen den Hochhäusern und Leuchtreklamen um eine Ringer-Arena. Zwei junge Kerle drücken sich eng umschlugen gegenseitig zu Boden. Ein Spanier und ein Amerikaner. Der Amerikaner gewinnt.
Über unseren Köpfen wird der Kampf überdimensional auf riesigen Bildschirmen gezeigt.
In einer charmant-altmodischen Bäckerei kaufe mir einen Cheesecake und eine Coke Zero, setze mich damit in den Central Park, und betrachte Menschen: Kinder, Jogger, Touristen, Studenten, Freunde, junge Paare, was mir das Herz etwas schwer werden lässt.
Weiter durch den Park. Vorbei am kleinen Central Park Zoo (ich sehe Seelöwen), vorbei an einem Teich mit Spielzeug-Segelbooten, vorbei an Alice im Wunderland und ihrer Teegesellschaft. Eine detailverliebte, dunkle Bronzestatue. Nicht weit entfernt sitzt Hans Christian Andersen. Ein hässliches Entlein blickt ihn freundlich an.
Ich muss speziell reservierte Laufspuren für Jogger überqueren, komme an Musikern vorbei und an einem Typ, der riesige Seifenblasen macht. Wann ist das eigentlich zu einem Muss an Touristenorten geworden? Seit Kurzem sehe ich die so häufig. In New York, in Budapest, in Kopenhagen…
Zum Sonnenuntergang gehe ich auf das Rockefeller Center. „Top of the Rock“, so heißt es dort. Das Ticket habe ich schon vor Wochen von zu Hause aus gebucht. An der Schlange von Menschen gehe ich einfach vorbei. Am Fahrstuhl vor mir ist eine Schulklasse. Die Kinder sprechen aufgeregt Französisch. Vermutlich Kanadier.
Der Wind bläst frisch auf der Terrasse hoch über dem Meer aus Straßen, Glas, Beton. Touristen drängen sich dicht an dicht am Rand. Unter uns New York, ein Traum. Das Abendlicht ist noch golden, dann senkt sich die Sonne über New Jersey.
New York beginnt zu funkeln, wie ein Diamant. Wie eine Galaxie voller Sterne.
Die Stadt, die niemals schläft. Die Stadt, der Städte.
Diesen Ort muss man gesehen haben, denke ich mir.
Hach schön von Deinen Reiseeindrücken zu lesen. Mir ging es ebenso wie Dir, als ich in New York war. Vielen lieben Dank für Deine Gedanken und Fotos. Liebe Grüße und schöne Ostern! Und weiterhin frohes, inspirierendes Reisen!
Danke dir! :) … wünsche ebenso ein schönes, hoffentlich sonniges Osterfest!
Danke! Sonnig ist es (noch) nicht. Aber vielleicht wird das ja noch was. :-)